Ein Job allein reicht nicht zum Leben – Film auf 3SAT

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Morgens schon die Zeitungen austragen, nach Feierabend fremde Wohnungen putzen, am Wochenende kellnern: Für immer mehr Menschen in Deutschland ist das Realität. Sie haben Arbeit, kommen aber trotzdem nicht über die Runden. Deshalb jobben sie nebenher, haben zwei, drei oder mehr Jobs gleichzeitig. Andere müssen ihr geringes Gehalt zusätzlich mit Hartz IV aufstocken. Wo früher oft ein Job ausgereicht hat, um die Familie zu ernähren, stellen die Multijobber heute fest: Arbeit lohnt sich nicht mehr. Flexibilität, Befristung, Geringfügigkeit – die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Die Zahl der Arbeitnehmer, die nicht in einem unbefristeten Vollzeit-Beschäftigungsverhältnis angestellt sind, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Das sind die Mitarbeiter mit befristetem Vertrag, die Teilzeit- oder 450-Euro-Kraft, die Praktikanten und Leiharbeiter. Etwa 7,5 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer befanden sich 2013 in einem solchen Arbeitsverhältnis. Betroffen sind alle Schichten, Akademiker genauso wie Arbeiter und Schulabbrecher. Nicht alle dieser atypisch Beschäftigten leiden unter ihrer Situation. Kurze Arbeitsverträge können auch die Chance bieten, sich in verschiedenen Bereichen auszuprobieren und Erfahrung zu sammeln. Freiberufler können ihre Arbeitszeiten an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen, Schüler und Studenten verdienen sich etwas mit einem Minijob dazu oder steigen über Praktika in die Arbeitswelt ein. Auch Eltern von kleinen Kindern wollen oder können oft nicht den ganzen Tag arbeiten. Andere finanzieren sich durch den Nebenverdienst besondere Anschaffungen oder wollen sich neben ihrem Hauptberuf noch in einer zweiten Beschäftigung ehrenamtlich engagieren.